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Orgelkonzert

14. August 2022 @ 18:30 - 19:30

Dominik Susteck – Zeichen (Morse, Funkfeuer, Schatten, Echos, Signal, Geister)

Aus dem Anlass des 50jährigen Bestehens der Bischöflichen Kirchenmusikschule hat das Bistum Essen einen Kompositionsauftrag vergeben. Die Komposition regt die Auseinandersetzung zwischen Kirche und zeitgenössischer Musik an.  

Im ersten Satz „Morse“ findet sich ein als Morsezeichen verklausuliertes Zitat aus dem Markusevangelium (7,31-37): „Öffne dich – Effata“. Öffne dich wird in Morsezeichen in folgenden Rhythmus übersetzt: [- – –   .    ..-.    ..-.   -.   . / -..   ..   -.-.   ….] „Effata“ steht als Sinnbild des Öffnens zu Gott, zur Spiritualität, zum Leben. Die Morsezeichen finden sich als Rhythmus in den Zungenstimmen wieder.

„Funkfeuer“ ist ein gestreutes Signal, das Flugzeugen Orientierung bietet. Zugleich bildet es ein Licht in der Dunkelheit, das zwar einen Weg andeutet, nicht in einem vorgegebenen, sondern in einem freien Sinn. Hier pfeift der Organist zu seinem Spiel. Es findet eine ständige Annäherung zwischen dem Pfeifen und der Orgel statt, die jedoch nicht ganz aufgeht.

Der „Schatten“ ist mehrdeutig. Huschende Töne, Tonballungen oder hängende Töne bilden sich. Nach den tiefen, geräuschhaften Tönen zu Beginn entwickelt sich die Musik zu einem strahlenden, insistierenden Akkord.

Die „Echos“ stellen eine Suche nach einem Gegenüber dar. Es entsteht ein motivischer Dialog zwischen Hauptwerk und Schwellwerk. Manchmal verhalten sich die Töne in freier Variation zueinander. An anderer Stelle ordnen sie sich als Wiederholung ein.

Ein „Signal“ ist eine klares akustisches Zeichen, das wie ein Aufruf wirkt. Das Stück verlangt nach dem Tutti der Orgel. Mit seinen Repetitionen und Oktaven baut es sich streng auf. Das eigentliche Signal ist eine Rufterz, wie sie in der Sprache beispielsweise zwischen Mutter und Kind zu hören ist.

Die „Geister“ stehen weniger für Dämonen, sondern als Sinnbild für den Geist, ganz nach dem Motto, dass im Geistigen auch das Geistliche zu finden ist. Der Interpret nutzt Zusatzinstrumente und verlässt schließlich die Orgel. Zum einen deutet diese Aktion die Vergänglichkeit an. Zum anderen zeigt sie, dass Musik immer Geist ist und nicht bei den Tönen oder beim Instrument zu finden ist, sondern beim Kommunizieren und Erfahren.

Details

Datum:
14. August 2022
Zeit:
18:30 - 19:30

Veranstaltungsort

Citykirche Mönchengladbach
Kirchpl. 14
Mönchengladbach, 41061
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