Die Improvisationen von Dominik Susteck sind eine eindringliche Verschmelzung zwischen seinem kompositorischen Denken, technischem Können, dem jeweiligen Instrument und musikalischen Vorstellungen, die er aus den Titeln generiert.
Die Titel lassen auf jeweils individuelle Weise ihren Inhalt in Struktur und Form der Musik einfließen. Darin spiegelt sich die metaphysische Dimension seiner Musik. Die Verwendung von Titeln bildet den Versuch, das Unbenennbare benennbar zu machen.
Sie dienen dem Zweck, die ästhetischen Ideen seiner Improvisationen in Worte zu fassen und dem Konzert eine geistige Struktur zu verleihen. Nicht zu verwechseln mit einer bloß programmatischen Darstellung eröffnen die Titel einen Raum für kompositorische und interpretatorische Ausdruckskraft.
Dominik Sustecks Musik ist frei und eigenständig. Seine Improvisationen bezieht er konsequent auf die Gegenwart. Dabei denkt er als Komponist. Als solcher entwickelt er eine eigene, vollkommen neue Klanglichkeit. Seine Improvisationen sind Ausdruck unmittelbarer, körperlich-sinnlicher Energie. Susteck entdeckt im Entstehungsprozess seiner Improvisationen vielfältige Bezüge. Mit einer Art Fortpflanzungsenergie weisen sie über sich hinaus und finden authentische Kraft.
An jedem Instrument muss Susteck diese Energie neu ausloten. Er spürt als Komponist den Möglichkeiten des Instruments nach, um jeder Konzertsituation authentisch zu entsprechen. Daher nutzen seine Programme die Möglichkeiten des jeweiligen Instruments auf verschiedene Weise. Zugleich vermeiden sie die historische Perspektive.
Das Instrument wird ganz als organum, als Werkzeug begriffen. Susteck durchbricht bewusst die Tradition zugunsten der fortwährenden Suche nach authentischem Ausdruck. Das Spiel mit seinem jeweiligen Instrument und dem Raum wird existentiell. Seine Musikprogramme eröffnen Welten, die nie ein Mensch zuvor betreten hat.