Musik ist oft mit nostalgischen Empfindungen und Erinnerungen verbunden. Mit diesem Phänomen befasst sich die Sara Glojnarić; Schlagzeug-Intros quer durch die Popgeschichte bilden dabei den Bezugs-Rahmen. Malte Giesen reflektiert Beethovens “Siebte Sinfonie“. Ihm geht es um den prozessionshaften Charakter der Vorlage, um das Phänomen der Masse. Und das in einer Zeit, in der Massen-Erfahrungen nicht unmittelbar zugänglich sind. Die Besetzung hat Giesen Corona-gemäß reduziert und zu einer Art “elektronischem Schattenorchester“ vervielfältigt. Helmut Lachenmann stellt in “Notturno“ das Prinzip Solokonzert auf den Kopf: Das Orchester wird hier vom Solisten “begleitet“, der simultan eine ausgedehnte Kadenz spielt. Ganz im Hier und Jetzt bleibt schließlich Mauricio Kagel in seiner Orgelphantasie, die er durch hörspielartige “Obbligati“ aus dem Leben des Organisten erweitert. Mauricio Kagel – „Phantasie“ (1967) für Orgel mit Obbligati, Dominik Susteck, Orgel, Tobias Hagedorn, Zuspiel. Redaktion: Harry Vogt.